Case Management im KTG

Wer steht beim Case Management im Krankentaggeld (KTG) im Fokus?

Bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit erbringt eine Krankentaggeldversicherung Taggeldleistungen. In der Regel basieren diese Leistungen auf der Grundlage von 80 Prozent des versicherten Verdienstes während 720 bzw. 730 Tagen. Im Gegensatz zur Unfallversicherung ist der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung freiwillig.

Das Case Management im Rahmen einer KTG-Versicherung fokussiert sich auf Arbeitgeber und Arbeitnehmende. Es zielt auf die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit und die Förderung der beruflichen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden ab, die:

• infolge eines Unfalls oder einer Erkrankung leistungsunfähig wurden.
• Gefahr laufen, längere Zeit am Arbeitsplatz zu fehlen.
• ohne Hilfe nicht an den Arbeitsplatz zurückkehren können.

Was sind die Ziele eines Case Managements im KTG?

Ein Case Management in Zusammenarbeit mit einer Krankentaggeldversicherung hat das übergeordnete Ziel, die bestmögliche Unterstützung für Versicherte zu gewährleisten, die aufgrund von Krankheit oder Unfall arbeitsunfähig sind. Die spezifischen Absichten können durch die Bedürfnisse der versicherten Mitarbeitenden und die Anforderungen der Krankentaggeldversicherung variieren. Im Allgemeinen stehen die folgenden Ziele im Vordergrund eines Case Managements in Zusammenarbeit mit einer KTG-Versicherung:

1. Frühzeitige Früherkennung und Intervention: Versicherte, die erkrankt oder verletzt sind, sollen frühzeitig erkannt werden, um ihnen rechtzeitig Unterstützung anbieten zu können.
2. Individuelle Betreuung: Individuelle Ziel- und Massnahmenpläne sollen entwickelt und umgesetzt werden, die den spezifischen Bedürfnissen innerhalb betroffener Lebensbereiche der Versicherten gerecht werden.
3. Arbeitsfähigkeit wiederherstellen: Förderung von Massnahmen, die darauf abzielen, die Arbeitsfähigkeit der Versicherten so schnell wie möglich wiederherzustellen.
4. Rückkehr an den Arbeitsplatz: Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Massnahmen, die eine erfolgreiche Rückkehr der Versicherten an den Arbeitsplatz ermöglichen. Je nach Erkrankung kann dies auch eine Unterstützung innerhalb einer Umschulung bedeuten oder eine Anpassung der aktuellen Tätigkeit beim aktuellen Arbeitgeber.
5. Vermeidung von Langzeitabsenzen: Handlungsschritte ergreifen, um eine langfristige Arbeitsunfähigkeit zu verhindern, wenn möglich durch präventive Massnahmen oder frühzeitige Intervention.
6. Koordination der Leistungserbringer: Das Vorgehen mit Ärztinnen und Ärzten, Haftpflicht- und Sozialversicherungen (IV/BVG), Anwältinnen und Anwälten und weiteren beteiligten Fachpersonen wird koordiniert, um eine effektive und koordinierte Versorgung sicherzustellen.
7. Kommunikation und Information: Bereitstellen klarer und verständlicher Informationen für versicherte Personen, damit sie ihre Rechte und Pflichten hinsichtlich der verfügbaren Leistungsansprüche – sowohl auf die KTG-Versicherung wie auch das Unternehmen bezogen – kennen.

Relevante gesetzliche Bestimmung

Die Krankentaggeldversicherung wird als Sozialversicherung durch das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) geregelt. Das KVG legt die grundlegenden Bestimmungen für die Krankenversicherung fest, einschliesslich der Krankentaggeldversicherung. Case Management im Kontext der KTG-Versicherung dient insbesondere dazu, die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen und eine rasche und nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz zu unterstützen. Das Case Management bei der KTG-Versicherung wird namentlich durch interne Richtlinien und Prozesse der Versicherungsunternehmen geregelt.